Das konstruktivistische Imaginäre

Modelle der Überschreitung von Kunst im frühen russischen Konstruktivismus von Stefanie Kitzberger

Die Dissertation unternimmt eine kritische Auseinandersetzung mit dem Anspruch des russischen Konstruktivismus, das Verhältnis von Kunst und gesellschaftlicher Wirklichkeit radikal zu verändern. Dafür historisiere ich ein zentrales Axiom, das nicht nur von den Konstruktivist*innen geteilt wurde, sondern auch die kunsthistorische Forschung prägt: die Auffassung, dass eine fortschreitende Selbstreflexivität der Kunst zu deren direkter Teilhabe am gesellschaftlichen „Realen“ führe. Diesem Narrativ setze ich eine alternative Geschichte entgegen, in der die Komplexität und Widersprüchlichkeit der von den Konstruktivist*innen entwickelten Modelle zur Realisierung ihres Vorhabens beschrieben werden.

Betreuerin: Eva Kernbauer 

Raum der Arbeitsgruppe der Konstruktivisten auf der sog. Zweiten Frühlingsausstellung der OBMOChU, Süd- und Westwand, Moskau, Mai–Juni 1921

Musik: Cupcake Marshall von Blue Dot Sessions (CC BY-NC 4.0)